Reiki unter Wasser
Als die Reiki-Lehrerin Cheri Wood mit dem Tauchen begann, wusste sie noch nicht, welch’ tiefgreifende Erfahrungen unter Wasser auf sie warteten. Hier erzählt sie in berührender Weise von ihren Erlebnissen mit Reiki bei Tauchgängen rund um die Bahama-Inseln – und von einem ganz besonderen Erlebnis mit einer gigantischen Meeresschildkröte.
Eines der Dinge, die ich an Reiki liebe, ist, dass man sich jederzeit damit verbinden kann, egal wo man sich gerade befindet. Wir alle verkörpern Lebenskraft, und selbst in den finstersten Ecken der Erde kann Lebenskraft gefunden werden.
Manchmal fühlen wir, wie unsere Schwingung sich von selbst erhöht, auch wenn wir uns gar nicht darauf konzentrieren. Dann wieder bedarf es eines enormen Aufwandes, um das Wunder der Gnade spüren zu können.
Sonnenaufgang
Einen Sonnenaufgang zu erleben, das ist wie ein automatischer An-Schalter für die Lebenskraft, zu dem jeder Zugang hat. Wenn die Sonne am Horizont aufgeht, ist da ein Gefühl überwältigender Liebe und Schönheit, das einen umgibt, während man den Beginn eines neuen Tages in sich aufnimmt.
Foto Copyright Addison Bethel
Auf der anderen Seite gibt es Momente, wo einem wirklich alles abverlangt wird, um nur einen Funken Positivität zu erhaschen. Wenn man beispielsweise an einem bewölkten Tag mitten in der Stadt im Stau steht, Abfall weht die Straße entlang, Polizeisirenen heulen und Abgase dringen einem in die Lunge ein.
Jedoch gibt es einen Ort auf der Erde, den ich für mich entdeckt habe, wo mir Reiki immer ganz präsent ist, egal zu welcher Tageszeit, egal ob die Sonne scheint oder ob es in Strömen gießt. Und dieser Ort befindet sich unterhalb der Meeresoberfläche, in den tropischen Gewässern rund um die Insel Grand Bahama.*
Heilende Kräfte des Meeres
Als Reiki-Praktizierende ist es mir wichtig, meinen Kanal rein zu halten, indem ich die höchstmögliche Schwingung aufrecht erhalte durch einen gesunden Lebensstil. Ich esse Nahrung, die die Erde mir gibt, trinke keinen Alkohol, rauche nicht, ich meditiere regelmäßig und praktiziere Yoga. Doch selbst auf diese Weise und mit noch anderen Verhaltensregeln, die ich befolge, um mich sorglos und fit zu halten, kommt es immer wieder mal vor, dass der Stress, ein Mensch zu sein, meine Energien beeinträchtigt und ich mich ausgelaugt fühle.
Wenn das passiert, weiß ich, dass ich mich jederzeit dem Meer zuwenden kann. Dieses hilft mir, meine menschlichen Wunden zu heilen, es stellt mir bedingungslose Liebe und Lebenskraft für mein Sein zur Verfügung. Alles, was ich dazu tun muss, ist, in das Wasser zu gehen, das meine Inselheimat umgibt, mit der Absicht, an einem Reiki-Austausch mit dem Leben unter Wasser teilzunehmen. Wenn die Verbindung einmal hergestellt ist, entfaltet sich die Magie wie von alleine.
Foto Copyright Nina Sanchez
Ich habe immer die heilenden Kräfte des Meeres gespürt. Jedoch habe ich nie gewusst, in welcher Intensität dies möglich ist, bevor ich begann, Reiki unter Wasser zu praktizieren.
Ich entdeckte das 2014, als ich meine Tauchprüfung** machte. Interessanterweise war es eine 13-jährige Reiki-Schülerin von mir, Nina, die mich davon überzeugte, Tauchen auszuprobieren. Sie taucht, seit sie zehn ist, und brauchte einen erwachsenen Partner, der sie auf Unterwasser-Ausflügen begleitete.
Nina ist eine sehr alte Seele, und sie kannte bereits die Geheimnisse des Meeres. Rückblickend betrachtet wirkt die Hartnäckigkeit, mit der sie mich in dieses neue Abenteuer drängte, auf mich so, als hätten wir beide dem bereits zugestimmt, bevor wir in dieses wunderschöne Leben inkarnierten. Essenziell war es also die Reiki-Verbindung zu dieser Schülerin, die mich zur Entdeckung dieser völlig neuen Welt von Lebenskraft führte.
Überwältigende Gefühle
Nina war meine Tauchpartnerin während meines ersten Tauchgangs, und ich werde niemals diese Erfahrung vergessen. Wir beide schwebten nur wenige Zentimeter über dem Meeresboden, direkt vor einem Korallenriff, und wir beobachteten all das Leben, das sich dort vor uns abspielte.
Da gab es so viele verschiedene Arten von Fischen, die miteinander spielten, es gab See-Farne, See-Anemonen und zahllose kleine Lebewesen, die alle harmonisch miteinander lebten. Ich war fasziniert von der großen Aktivität, die da direkt vor mir stattfand. Dann spürte ich, dass ich dem gesamten Korallenriff Reiki geben wollte, also öffnete ich meine Arme und begann.
Sobald ich Reiki durch mich in dieses erstaunliche Ökosystem strömen spürte, fühlte ich ein überwältigendes Gefühl von Liebe, das unmittelbar zu mir zurückstrahlte. Es war, als würde jedes einzelne Lebewesen in diesem Korallenriff erkennen, was ich tat, und mir direkt darauf antworten, indem es Reiki zu mir zurückschickte. Ich erinnere mich, dass ich fast wie hypnotisiert war von diesem Erleben. Ich habe niemals in meinem Leben etwas nur annähernd Vergleichbares gefühlt.
In Gemeinschaft mit Fischen
Während der nächsten paar Tauchgänge praktizierte ich Reiki an unterschiedlichen Arten von Meereslebewesen und gewann tiefgehende Erkenntnisse daraus für mich.
Foto Copyright Nina Sanchez
Schwärme von Fischen versammelten sich um mich herum, und ich konnte Dinge miterleben, die andere, erfahrene Taucher als „nicht normal“ bestätigten. Adlerrochen kamen so nah an mich heran, dass ich sie hätte anfassen können, während sie an mir vorbeischwammen. Ich spielte Verstecken mit Franzosen-Kaiserfischen und genoss die Gesellschaft tausender silbriger Fische, die in Kreisen um mich herumschwammen.
Doch die mir am meisten in Erinnerung bleibende Erfahrung hatte ich mit einer gigantischen Meeresschildkröte.*** Ich hatte zuvor bereits viele Reiki-Momente mit Schildkröten gehabt. So schnorchelte ich Seite an Seite mit grünen Schildkröten in seichtem Wasser, und ich hing gemeinsam mit Karettschildkröten ab, während sie Schwämme vom Riff fraßen. Doch das Erlebnis mit der gigantischen Meeresschildkröte toppte alles.
Auf dem Meeresboden
Die Sache begann, während ich an einem Seil auf eine Tiefe von etwa 20 Metern hinabtauchte. Während ich den Druck ausglich, auf dem Weg in die Tiefe, sah ich in einiger Entfernung eine riesige Meeresschildkröte langsam herumschwimmen. Da fasste ich den Entschluss, sie wiederzufinden, sobald ich unten angekommen sein würde, um zu versuchen, mich dann mit ihr zu verbinden.
Nachdem ich auf dem Meeresboden angekommen war, konnte ich die Schildkröte jedoch nirgends mehr finden. Die ersten 20 Minuten meines Tauchgangs verwendete ich darauf, sie zu finden, doch erfolglos. Als ich kurz davor war aufzugeben, signalisierte mir mein Tauchmeister, dass ich nach etwas sehen sollte, das sich neben einem Bootswrack befand. Da war sie: die gigantischste Meeresschildkröte, die ich jemals gesehen hatte! Sie lag einfach da, auf dem Sand.
Mein Tauchpartner war nahe bei ihr und genoss ihre Gesellschaft. Also stieg ich fünf Meter hoch, über die beiden, und gab der Schildkröte einfach aus der Entfernung Reiki. Nach einigen Minuten begann sie, langsam von meinem Partner wegzuschwimmen. Ich wollte wirklich mehr mit ihr in Kontakt kommen, und so sandte ich ihr weiterhin Reiki, während sie davon schwamm. In dem Moment, als ich dachte, dass die Schildkröte diesen Bereich verlassen hätte, drehte sie sich langsam um und begann, direkt auf mich zuzuschwimmen.
Besonderes Reiki-Erlebnis
Sie brauchte ein paar Minuten, aber sie kam direkt zu mir, drehte sich herum und setzte sich auf den Meeresboden neben mich. Sie war absolut riesig und so nahe, dass ich ihren Panzer berühren konnte. Ich legte meine Hand auf ihren Rückenpanzer, und sie sah mir direkt in die Augen, bevor sie ihre Augenlider schloss, als wenn sie bereit war, mit der Sitzung zu beginnen.
Die Energie, die nun begann, zwischen diesem Tier und mir hin- und herzufließen, ist kaum zu beschreiben. Jedes bisschen Reiki, das durch mich zu ihr floss, kam von ihr zu mir zurück, mit einem solchen Ausmaß an Dankbarkeit und Liebe, dass ich es tatsächlich nicht beschreiben kann, sondern nur zutiefst spüren konnte.
Foto Copyright Cheri Wood
Dieses heilige Tier und ich teilten etwa zehn Minuten lang Reiki, als ich bemerkte, dass es Zeit war, an die Oberfläche zurückzukehren. Just in dem Moment, als ich wusste, ich müsse die Sitzung nun beenden, öffnete sie ihre Augen und sah mich an, als wüsste sie, dass die Begegnung zu Ende war – und sie begann, anmutig davon zu schwimmen.
Zurück im Boot
Als ich zurück im Boot war, sagte mir die Tauchlehrerin, dass sie seit Jahren an diesem Ort tauche und niemals zuvor diese Schildkröte gesehen habe. Ich begriff schnell, dass diese Erfahrung, die ich soeben gemacht hatte, extrem selten und beispiellos war. Ich wusste, dass es Reiki war, das diese Schildkröte zu mir gebracht hatte, und ich wusste, dass letztlich Reiki dafür verantwortlich gewesen war, mich an diesen Ort zu bringen, um dort zu tauchen.
Unnötig zu sagen, dass ich in dieser Nacht wie ein Engel schlief. Und am nächsten Tag ging ich die Fotos durch, die mein Tauchpartner gemacht hatte, um mich zu vergewissern, dass dieses Erlebnis tatsächlich stattgefunden hatte.
Dankbarkeit
Kein Tag vergeht, ohne dass ich Dankbarkeit dafür zum Ausdruck bringe, Reiki in meinem Leben zu haben. Und jedes Mal, wenn ich ins Meer gehe, egal wo ich bin, weise ich die Lebewesen unter Wasser ausdrücklich darauf hin, dass der Reiki-Pool offen ist für jeden, der kommen und eine Runde mit mir schwimmen möchte.
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Anmerkungen:
* Eine der nördlichsten Inseln der Bahama-Inseln, rd. 90 km vor der Küste von Florida, USA.
** Engl.: SCUBA Certification
*** Engl.: Loggerhead Turtle, dtsch.: Unechte Karettschildkröte
Das Copyright der Fotos liegt beim jeweils dazu angegebenen Fotografen.
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Zur Autorin: Cheri Wood ist Reiki-Meisterin und -Lehrerin, Personal Wellness Coach und Zertifizierte Yoga-Trainerin im Renu Day Spa in Freeport, Bahamas. Außerdem ist Cheri Umweltaktivistin im Bahamas National Trust.
Kontakt:
E-Mail: cheribahamas@yahoo.com
www.renudayspabahamas.com
www.islandgirlprojects.com
Auf Facebook: „Cheri Wood Wellness“
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Redaktioneller Hinweis: Dieser Artikel erschien erstmals in englischer Sprache, unter dem Titel „Connecting with Marine Life through Reiki“, in der Winterausgabe 2017 des US-amerikanischen Reiki News Magazine. Wir danken der Autorin Cheri Wood und dem Herausgeber des Reiki News Magazine, William Lee Rand, für die Erlaubnis zur Übersetzung und zum Abdruck in deutscher Sprache. Weitere Infos zum Reiki News Magazine: www.reiki.org
Übersetzung aus dem Amerikanischen: Franziska Rudnick & Oliver Klatt.
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