THE SAMURAI REIKI MASTER

Überlegungen zu dem Buch von Elizabeth Latham seitens der Redaktion des Reiki Magazins

In Ausgabe 2/2024 des Reiki Magazins wurden die folgenden drei Textbeiträge zu dem Buch „The Samurai Reiki Master“ von Elizabeth Latham veröffentlicht:

1. Ein Text des Reiki-Meisters Dr. Jojan Jonker; darin stellt dieser die zentralen Ergebnisse der 30-jährigen Forschungen der australischen Reiki-Meisterin Elizabeth Latham vor. Dr. Jojan Jonker hat die im Buch enthaltenen Informationen vor seinem akademischen Hintergrund überprüft – und kann sie im Wesentlichen bestätigen.

2. Ein Text von Oliver Klatt, Reiki-Meister und Herausgeber des Reiki Magazins, über die größeren Zusammenhänge in Sachen Reiki, in denen aus Sicht der Redaktion das Buch von Elizabeth Latham und die Ergebnisse ihre Forschungen von Bedeutung sein können.

3. Eine Rezension von „The Samurai Reiki Master“ – von Reiki-Meisterin und Buchrezensentin Melina Tobisch.

Hier folgen nun, als Fortsetzung dieser drei Beiträge, einige bewusst offen gelassene Fragen sowie Überlegungen und Sachverhalte im Zusammenhang mit den Thesen, die sich aus den von Elizabeth Latham herausgefundenen Informationen ergeben können bzw. eine weiterführende Beschäftigung damit inspirieren können:

– Welche anderen validen, aussagekräftigen Quellen als solche, die in der einen oder anderen Weise mit der Usui Reiki Ryoho Gakkai in Verbindung stehen, gibt es über das Leben Mikao Usuis vor 1922?

– Über Usuis Geburtsort: „Usui Sensei verließ seine Heimat schon als junger Mann und kehrte nie dorthin zurück, sodass es hier heute keinen einzigen Menschen mehr gibt, der sich an ihn erinnern kann.“ Ein Familienmitglied sagt, sie habe von Usui gehört, und es seien ihr Fotos von ihm gezeigt worden, sie sei ihm aber „nie persönlich begegnet“. Der Name ‚Mikao Usui‘ ist in dem großen Steintor eingemeißelt, das, wie es heißt, dem Amataka-Schrein in Taniai von Usui und seinen zwei Brüdern gestiftet wurde, und zwar ein Jahr nach Gründung der Usui Reiki Ryoho Gakkai. Wenn Usui, wie es im ersten Satz heißt, „nie dorthin zurückkehrte“, war er dann etwa bei der sicherlich stattgefunden habenden Einweihungsfeier zu dem von ihm mitgestifteten Steintor nicht anwesend? Wenn er dabei nicht anwesend war: Wäre das nicht irgendwie eigenartig bzw. unangemessen gewesen?

Zitate aus: Gendai Reiki Ho, H. Doi, Meckenheim, 2017, S. 37

– Menschen, die Reiki praktizieren, kennen sich im Allgemeinen kaum oder gar nicht mit dem Thema Militär aus, und ebenso wenig mit der Rolle der höchsten Offiziere eines Landes sowie damit, inwieweit diese in die Staatsangelegenheiten ihres Landes eingebunden sind – oder damit, inwieweit die militärischen Angelegenheiten eines Landes mit den Tätigkeiten der Spionage-Dienste des Landes verbunden sind. (Zum Tagesgeschäft der Spionage-Dienste gehört es u.a., Fake-Realitäten zu erschaffen.) Nach dem, was über die Usui Reiki Ryoho Gakkai bekannt ist, wurde diese bereits einen Monat (!) nach dem Zeitpunkt gegründet, der für Usuis erleuchtende Erfahrung auf dem Berg angegeben wird. In Publikationen von Autoren, die die frühe Geschichte der Reiki-Methode erforscht haben, wird angegeben, die Gakkai sei damals eine Art „Offiziersclub“ gewesen. Den Quellen dieser Autoren zufolge – die letztlich wieder auf die Gakkai hinauslaufen dürften (was unklar ist, da in diesen Publikationen so gut wie keine Quellenangaben für die wiedergegebenen Informationen zu finden sind) – waren unter diesen Offizieren wohl mindestens zwei Zwei-Sterne-Generäle und ein Drei-Sterne-General sowie weitere hohe Offiziere des japanischen Militärs, von denen drei nacheinander die ersten drei Präsidenten der Usui Reiki Ryoho Gakkai waren. Es ist aus Sicht der Redaktion bei genauer Überlegung fraglich, inwieweit zur damaligen Zeit in Japan ein gesellschaftlich weitgehend unbekannter Mann* wie Usui so viele in den höchsten gesellschaftlichen Kreisen verkehrende Menschen in so kurzer Zeit um sich herum zu versammeln und für seine spirituellen, heilerischen Ziele zu interessieren vermochte; Menschen, die in ihrem weltlichen Beruf Soldaten mit allerhöchsten Dienstgraden waren, einige von ihnen hohe Befehlshaber der Armee, die militärisch auf höchster staatlicher Ebene auch in Regierungsangelegenheiten eingebunden gewesen sein müssen. Dagegen war Tokio Yokoi durch seine berufliche und familiäre Biographie viele Jahre lang in höchsten gesellschaftlichen Kreisen unterwegs gewesen.

Vgl.: Iyashino Gendai Reiki Ho, H. Doi, Meckenheim, 2014, S. 58 & Das ist Reiki, F.A. Petter, Oberstdorf, 2009, S. 49f

* Selbst wenn Usui, wie es heißt, Sekretär des Politikers Shinpei Goto gewesen sein sollte: Waren die Kontakte, die möglicherweise aus dieser hierarchisch untergeordneten Tätigkeit entstanden waren, zum damaligen Zeitpunkt in Japan wirklich ausreichend dafür, dass Usui einige der höchsten militärischen Oberbefehlshaber seines Landes in kürzester Zeit um sich herum zu scharen und sie für seine heilerischen und spirituellen Zwecke zu vereinnahmen vermochte?

– Aus Sicht der Redaktion stellt sich die Frage, warum angesichts der immensen Popularität und weltweiten Verbreitung der Reiki-Methode bis heute kein einziger direkter oder auch indirekter Nachfahre Usuis diese Popularität für sich nutzt, indem er oder sie sich beispielsweise als Reiki-Lehrer ausbilden lässt und als direkter Nachfahre Mikao Usuis Reiki-Kurse und -Behandlungen oder Ähnliches anbietet; oder in anderer Weise über seinen Verwandten berichtet, eigene Publikationen dazu herausgibt etc. Usui ist vor noch nicht einmal 100 Jahren gestorben.

– Gab es Mikao Usui und Tokio Yokoi? Oder waren beide vielleicht eine Person?

– Ist der Mann auf Fotos, die u.a. in einer populären Publikation über die Geschichte der Reiki-Methode zu sehen sind, derselbe wie jener auf dem zentralen Foto von Usui, das auf vielen Reiki-Altären steht und das nahezu allen Reiki-Praktizierenden weltweit bekannt ist?

Vgl. Foto in „Das ist Reiki“, F.A. Petter, Oberstdorf, 2009, S. 61 u. S. 70

– Es ist anzunehmen, dass Hawayo Takata die Lebensgeschichte von Tokio Yokoi als Usuis Lebensgeschichte erzählt hat, weil ihr Lehrer Chujiro Hayashi ihr diese so erzählt hat. Wenn Usui und Yokoi eine Person waren: Wusste Takata davon? Wusste Hayashi davon? Wenn Usui und Yokoi nicht eine Person waren: Hat Hayashi Takata einfach die Lebensgeschichte eines anderen, christlich orientierten Menschen als Usuis Lebensgeschichte erzählt?

– Viele Reiki-Praktizierende hatten schon immer das Gefühl, dass es bezüglich der Reiki-Methode in irgendeiner Weise (auch) einen christlichen Zusammenhang geben könnte. Die Übertragung von Heilenergie, das Heilen per Handauflegen ist dem Kern nach eher in christlichen als in buddhistischen Kreisen zu finden. Es bestehen spirituelle Parallelen zwischen der Jungfrau Maria und dem Bodhisattva Guanyin sowie zwischen dem Wirken des Buddha Amida Nyorai und dem Wirken von Jesus Christus. (Guanyin und Amida Nyorai werden auf Basis des der Form des Reiki-Mentalheilungssymbols zugrunde liegenden buddhistischen Siddhams ‚Hrih‘ in Verbindung mit dem Mentalheilungssymbol gebracht – und damit auch mit der Reiki-Methode.)

Vgl.: Gnade und Mitgefühl, O. Klatt, in: Reiki Magazin, Ausgabe 4/2018, S. 44ff

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